Château Servant – Kapitel 4



»Bist du dir sicher …?«

Ella verharrte einen Moment, dann nickte sie verlegen. Ab hier trat Regel Nummer Zwei in Kraft – ihr war es untersagt zu sprechen, solange sie nicht die Erlaubnis dazu bekam.

Sie standen vor dem Eingang des Châteaus und das Licht der Laternen warf lange Schatten auf das verschneite Pflaster des Vorhofs.

Henriks Herzschlag beschleunigte bei Ellas Antwort; war es doch genau diese Fantasie, die ihn zugleich ängstigte und erregte.

Auch er nickte.

Schnee bedeckte das Schloss und die Luft war winterlich kalt.

Sanft legte er seine Hand auf Ellas Rücken, dann betraten sie die riesige Eingangshalle des Herrenhauses.

 

Es war angenehm warm und der vertraute Klang des Violinspiels drang zu ihnen vor. Henrik bemerkte Ellas Blick, als diese die Garderobe wahrnahm.

»Komm«, sprach er zu Ella, ehe er sie in Richtung des Garderobiers führte, genau wissend, dass ihr Herz nun ein wenig schneller schlagen würde. Dort angekommen nahm er ihr, wie schon das Mal zuvor, den Mantel ab. Henrik beobachtete jede ihrer Bewegungen. Ihr Blick senkte sich und ungeschickt versuchte sie ihre Scham und die Brüste zu bedecken.

»Leg deine Hände auf den Rücken.« In Henriks Stimme lag keine Strenge. Ella zögerte einen Moment, dann kam sie seiner Bitte nach. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, legte Henrik ihren Mantel beiseite und entledigte sich des seinen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Ella versuchte Ruhe zu bewahren und er musste gestehen, dass er Gefallen daran hatte.

Als er dem Garderobier ihre Mäntel reichte und um den Umgang bat, atmete sie sichtlich auf. Henrik nahm den schweren Stoff entgegen und beobachtete sie einen Augenblick lang. Ella rührte sich nicht. Ihre Wangen waren gerötet und ihr Körper schien erregt.

Aufmerksam legte er ihr den Umhang an und verschloss ihn sorgfältig. »Du darfst mich ruhig ansehen«, erklärte er ihr leise.

Sie schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch und hob dann den Blick.

Henrik versuchte nicht zu zeigen, dass er nervös war. »Du darfst jetzt die Hände wieder nach vorne nehmen.«

Ellas Haltung löste sich und er berührte sie wie gewohnt am Rücken, dann begaben sie sich unter die Gäste.

 

»Komm. Lass uns ein wenig ausruhen.« Henrik führte sie zu einer kleinen, mit Leder bezogenen Sitzecke.

Er setzte sich und sein Blick wanderte hinauf zu Ella. Diese blickte auf den Boden und schien nervös – Regel Nummer drei gebot ihr, sich auf dem Fußboden niederzulassen, denn sämtliche Sitzgelegenheiten waren für weibliche Gäste Tabu.

Bei dem Gedanken an diese Regel, überkam Henrik eine gewisse Vorfreude – er mochte es sehr, wenn sie zu seinen Füßen saß.

Sie schien mit sich zu ringen und er wartete, bis sie bereit war sich zu setzen. Ihre Hände legte sie gehorsam auf den Rücken.

Er betrachtete sie eine Weile. Das Schwarz des Umhangs legte sich über das dunkle Rot des Teppichs und auf einmal verspürte er das Verlagen, den Saum ihres Gewands, über ihre Schulter hinweg, nach hinten zu streichen – so, dass man einen Teil ihrer Blöße sehen konnte. Als er sie dabei berührte, spürte er, wie sie zitterte.

Sanft flüsternd, beugte er sich zu ihr hinunter. »Jeder soll sehen, wie schön du bist.«

 

Einige Zeit vergingen, bis sich ihnen jemand näherte – Henrik stand auf und reichte Cristan die Hand, bedeutete ihr jedoch sitzenzubleiben.

»Ist alles soweit?«, fragte er ihn mit leiser Stimme.

Cris nickte.

Mit klopfendem Herzen wandte Henrik sich nun Ella zu, die ihren Platz an der Sitzecke, wie gewünscht beibehalten hatte. Er reichte ihr die Hand.

»Das ist Cristan. Du erinnerst dich vielleicht noch vom letzten Mal.« Ellas Wangen röteten sich.

»Hallo Ella. Es freut mich, sie wieder zu sehen.« Sie nickte und wirkte nervös.

»Cris wird sich jetzt um dich kümmern, Ella.« Henrik versuchte seine Nervosität nicht mitklingen zulassen.

Sie hielt noch immer seine Hand und er spürte, wie sie diese vorsichtig drückte. Henrik sah, wie sie nickte, zum Zeichen, dass sie das Gesagte verstanden hatte.

 

Henrik befand sich auf dem Flur des oberen Stockwerkes. Wie auch in den anderen Gängen des Châteaus, brannte hier nur sehr schwaches Licht. Dunkle Braun- und Rottöne herrschten vor und alle Zimmertüren, des Korridors, trugen goldene Ziffern.

Henrik stand einen Moment lang still vor der Tür, die den Ziffernzusatz .1 trug. Der Raum, der sich hinter diesen Ziffern befand, war mäßig hell, recht lang und nur ein wenig breiter, als der Korridor es war. Das Besondere jedoch, war der raumhohe, in die gegenüberliegende Wand eingearbeitete, einseitige Spiegel, der den Blick auf das dahinterliegende Zimmer freigab.

Cris hatte ihm vor einiger Zeit von diesen Räumen erzählt.

Henrik trat näher.

Der angrenzende Raum war dezent gehalten – warmes, gedämpftes Licht, ein dunkles Sideboard, sowie ein lederner Sessel. Von der Decke des Raumes hing eine horizontale Stange, an deren Enden sich jeweils eine, von zwei gepolsterten Handgelenkmanschetten, befand.

Henrik atmete tief durch; dann setzte er sich und wartete.

 

Die Tür, des anderen Raumes öffnete sich und Ella betrat das Zimmer, gefolgt von Cris. Dieser führte sie in die Mitte des Raumes, vor die Spiegelwand, wo sie gehorsam stehen blieb.

Sie hielt den Kopf gesenkt, doch ihre Augen schienen etwas oder jemanden zu suchen.

Cris löste den Verschluss ihres Umhangs und der dunkle Stoff gab ihren bloßen Körper frei. Er legte den Umhang beiseite und Henrik glaubte sie einen Moment lang zittern zu sehen.

Ella schaute nicht in den Spiegel. Sie atmete unruhig und ihre Wangen färbten sich langsam rot – sie wirkte sichtlich nervös.

»Ella, ich werde Ihnen jetzt die Handgelenke fesseln«, hörte Henrik Cris sagen.

Er trat erneut an sie heran und begann damit ihr die Manschetten anzulegen.

 

Das Seil, das die Stange oben hielt, zog sich über eine Vorrichtung zur Decke und endete an einem Haken an der Wand. Ein leises Knarren war zu hören, als Cris Ellas Handgelenke in die Höhe zog – so weit, dass sie zwar noch mühelos stehen, jedoch nicht mehr zu einer Seite ausweichen konnte.

Cris schien sich der herrschenden Unruhe bewusst, denn bei allem was er tat, ließ er sich Zeit.

Er ging zu der Anrichte, auf der sich Henriks Springgerte befand. Er hob sie auf und trat wieder zur Mitte.

Cris stand nun seitlich von Ella und ein Hieb durchdrang die Stille, als die Gerte auf ihre Oberschenkel nieder ging – Henriks Herz schlug lauter. Ellas Mund war geöffnet und ihr Gesicht gerötet. Er schloss die Augen, der Schlag hallte in ihm wider und sein Köper war erregt.

Ein weiterer, leiser Hieb war zu hören. Henrik öffnete die Augen und sah auf die andere Seite, zu Ella, die von Cris genau beobachtet wurde.

»Ella, bitte spreizen sie die Beine.«

Zögernd kam sie dem nach.

»Noch etwas weiter …« Cris‘ Stimme war nun so leise, das Henrik ein Schauer über den Rücken lief.

Sie stand jetzt leicht auf Zehenspitzen, die Beine so weit geöffnet, dass man ihre glänzenden Schamlippen sehen konnte.

Cris führte die Gerte an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang – dann schlug er zu; Ella stöhnte laut auf.

Ihr Stöhnen und dass jemand anders sie schlug, erregten Henrik zunehmend – sie sah wunderbar aus. Ihr Körper schimmerte leicht und ihre Haut färbte sich, an der getroffenen Stelle, dunkelrot.

Cris begab sich nun hinter Ella in die Hocke. Mit Bedacht führte er die Gerte, die Innenseite ihres Schenkels hinauf – Ella schnappte nach Luft, als das Läppchen, das erste Mal, auf Ihre Vagina niederging.

Cris gab ihr etwas Zeit, ehe ein zweites und drittes Mal folgte. Ella keuchte.

Das Feuer, das sich in ihrem Schritt ausbreitete, überkam auch Henrik, der stöhnend seinen Kopf in den Nacken legte.

»Ella, bitte schließen sie die Augen«, befahl Cris.

Ihr Körper zitterte deutlich und sie zögerte.

Abermals legte Cris die Gerte an die Innenseite ihres Oberschenkels. »Muss ich noch lange warten …?«, sprach er, während er die Gerte Stück um Stück höher führte – so langsam, dass Henrik glaubte, sein Herz müsse jeden Augenblick stehen bleiben.

Ella schloss die Augen, bevor die Gerte ihr Ziel erreichte.

»So ist es gut.«

Für Henrik war dies das Zeichen, das er dazuzukommen konnte.

 

Mit zitternden Händen öffnete Henrik die Tür zum angrenzenden Zimmer – das Klicken war kaum hörbar.

Cris sah ihn eintreten und entfernte sich von Ella, die ihre Augen noch immer geschlossen hatte. Sein Blick fiel auf den Sessel in der Ecke und Henrik nickte, zum Zeichen, das er bleiben durfte.

Leise Schritte waren zu hören, als Henrik sich Ella näherte – seine Atmung war schwer. In der Spiegelwand sah er wie Ella darum rang zu gehorchen.

Er stand nun hinter ihr und seine Finger legten sich vorsichtig auf ihren Rücken. Sanft strichen sie über die bloße Haut – Ella erschauderte. Ein gehauchter Kuss, in ihren Nacken, folgte. Ihr Körper bebte und schien sich den Berührungen hingeben zu wollen.

Ein missbilligender Laut von Henrik ließ sie aufblicken.

»Möchtest du hier bestraft werden oder zuhause?«, fügte er raunend hinzu.

Ella schien sich erst jetzt bewusst, dass sie die Augen ohne Erlaubnis geöffnet hatte.

Sie zögerte. Ihr Blick fiel auf den Spiegel, in dem auch Cris zu sehen war.

»… hier …«, hauchte Ella.

Henrik nickte, dann ging er zu dem Sideboard hinüber und nahm die Dressurgerte auf.

»Drei schnelle, harte, Schläge«, gab er zur Antwort, ehe er sich zu ihr neigte und »keinen Laut« flüsterte.

Die Hiebe kamen rasch und Ella hatte kaum Zeit sich zu fassen. Sie biss die Zähne zusammen – und bis auf das Surren der Gerte, blieb es still.

 

Henriks Herz schlug schnell und in seiner Stimme lag deutliche Erregung. »Das hast du gut gemacht, Ella.«

Ella lächelte erschöpft und Henrik löste ihre Manschetten, während er sie mit der anderen Hand stützte.

»Kannst du stehen?«, fragte er besorgt.

Ella nickte.

Cris saß noch immer in dem Sessel, am Rande des Zimmers, und beobachtete was geschah. Henrik bemerkte ihn, als er sich umwandte, um die Gerte abzulegen.

»Cris …?« Henrik schenkte ihm ein Lächeln. »Ich denke, wir würden uns für heute gerne verabschieden.« Sein Blick wanderte fragend zu Ella, die sich mit einem müden Kopfnicken anschloss. Ihr Körper war ermattet und sie fröstelte leicht.

Cris, der dies ebenfalls bemerkte, warf Henrik einen fragenden Blick zu. Mit seiner Erlaubnis ergriff er den dunklen Stoff, den er am Sessel abgelegt hatte, und trat vorsichtig an Ella heran.

Er hielt ihr den Umhang auf und sie nickte, ohne ihn anzusehen.

Der schwere Stoff legte sich behaglich um ihre kühlen Schultern – Trotzt der angenehmen Wärme, die im Anwesen herrschte, fror sie nun.

Ella seufzte erleichtert, als sich der Verschluss ihrer Kleidung schloss.

Cris trat beiseite und sie warf einen Blick zu Henrik, der bereits an der Tür zum Korridor stand.

»Komm, meine Liebe. Wir fahren Heim.«

Kapitel 4 Ende

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